Ich habe sie schnell fotografiert, bevor der nächste Schnee drüber fällt.
SovieleneueIdeen …
Mir ist aufgefallen, dass ich in meinem Blog noch gar nicht über meine neuste Leidenschaft erzählt habe. Es fing auch eher beiläufig an ….
im letzten Herbst, mit Häkelmützen für den Bazar. Einfache Boshi, oder verziert mit Bommel, Blüten und Perlen, Stirnbänder, Baskenmützen. Alles mit dicker Wolle und großer Nadel, was ja auch superschnell geht. Plötzlich sind das nicht mehr nur Löcher, wie mir das Häkeln früher immer vorkam. Plötzlich ist das voll im Trend, dank der beiden Jungs und ihren Häkelmützen, die man auch mit wenig Know-how hinbekommt.
Und die Röschen!
Ja, und dann habe ich kleine, witzige Teile im unendlichen Internet ausgespäht. Täschchen, Applikationen, die ich mit meinen Mädels in der Sonntagsschule machen kann.
… das süße Bärchen,
Die erste war mir zu klein, so habe ich mich gleich an das 3D-Modell gewagt:
Ja, der Februar wird ganz langsam gelb wie die „2“ und das „e“. Auch der Samstag, obwohl dessen Gelb kräftiger ist, da sind schließlich „as“ drin. 🙂 Und das hat nichts mit Fasching zu tun. (Spätestens jetzt hält mich wohl jeder für verrückt, der noch nichts von Synästhesie gehört hat, sorry.)
Dafür präsentiere ich euch heute meinen Schal „Feuer der Liebe“ in einem für mich und den Winter eher untypischen flammenden Rot:
Beim Weben habe ich die gewaltige Power, Wärme und Energie verspürt, die diese Farben verströmen, und die ich momentan wirklich gut gebrauchen kann.
Und endlich nach vielem Rumprobieren und ein klein wenig Hilfe von meiner besseren Hälfte habe ich es geschafft die Drachengeschichte zu verlinken. Tatatataaa! 😉
„Hallo, ich bin Dragitza, die Drachenfliege (Dragonfly heißt das auf Englisch, und wir sagen Libelle dazu.) Ich brauche deine Hilfe!“
Mondraigur bekam plötzlich Schluckauf, so sehr hatte ihn diese Drachenfliege überrascht. Er hatte so ein Tierchen noch nie gesehen, zumindest konnte er sich nicht daran erinnern. Eigentlich wollte er ihr böse sein, sie hatte ihn aus seinen bunten Träumen geholt, nur um ihm jetzt lästig um den Kopf zu surren. Sie konnte in der Luft an derselben Stelle schwebend stehen bleiben. Ihre vier Flügel bewegten sich so schnell und dabei nur leise sirrend, dass es Mondraigur ganz schwindelig davon wurde, ihr zu zusehen.
„Ich werde deine Flügel reparieren, und dann hilfst du mir.“ Die Drachenfliege hatte ein piepsiges Stimmchen.
„Wie reparieren?“, grunzte Mondraigur, der gar nicht gemerkt hatte, dass die schwere Kette und das ständige Eingesperrtsein nicht nur seiner schuppigen Haut geschadet hatte, sondern dass er inzwischen schon Löcher in seinen Flughäuten hatte. Die würden ihn nicht mehr in den Nachthimmel heben. Hilflos breitete er seine Flügel aus, wenigstens soweit das die enge Höhle und das Gitter zuließen. Löcher! Mehrere kleine Löcher und ein großes! Wie in einem mottenzerfressenen Hemd!
„Huhuuhuuu!“ Mondraigur heulte schaurig.
„Sei still! – Ich sagte doch, ich kann das reparieren!“ Die Drachenfliege surrte zu einem Loch in der linken Flughaut, landete auf dem dünn gewordenen Leder und begann — ja, sie spuckte eine Art Faden aus. Einen Spinnfaden?
„Wo kommst du überhaupt her?“ Mondraigur war noch nicht davon überzeugt, dass ihm dieses winzige Flugobjekt helfen würde.
„Ich hatte mich unter dem Kragen der Jacke, des Nilpferdpflegers versteckt.“
„Aaah …“ Mondraigur genügte diese Antwort fürs erste, doch das „Aaaah“ war auch ein Ausdruck für die Wohltat, die ihm die Drachenfliege verschaffte, indem sie die Löcher in seinen Flughäuten mit ihrem geheimnisvollen Spinnfaden verstopfte, so wie manche Leute kunstvoll Socken stopfen können.
Als alle Löcher gestopft waren und die Drachenfliege fertig war mit ihrer Arbeit, befahl sie Mondraigur mit den mächtigen Flügeln zu schlagen, soweit das in der kleinen Höhle möglich war. Sofort probierte er seine reparierten Flügel aus und wirbelte die ganze schlechte Luft aus der Höhle hinaus.
„Aaaah …“, seufzte Mondraigur erleichtert. Jetzt ging es ihm schon viel besser. Aber er saß natürlich immer noch hinter Gittern und Feuer spucken konnte er auch nicht mehr.
„Die Legende besagt, dass Drachen eine Prinzessin fressen müssen, um wieder Feuer spucken zu können!“, wusste die Drachenfliege.
„Und wo kriegen wir jetzt eine Prinzessin her?“ Mondraigur hatte natürlich keine Ahnung. Er hatte noch nie zu den Menschen fressenden Drachen gehört.
„Du wirst ganz einfach mich verschlucken!“, schlug Dragitza ruhig aber bestimmt vor. Sie schwebte leise sirrend auf der Stelle vor Mondraigurs Nase.
„Nein, das mache ich nicht …“, widersprach der rote Drache und schüttelte seinen großen Kopf, um die Libelle zu vertreiben.
„Du hast versprochen mir zu helfen. Und das ist es, was ich von dir verlange!“ Jetzt schwebte sie ganz dicht vor seinen Augen, so dass der Drache schielen musste, um sie zu sehen.
„Verschluck mich! Du musst mich ja nicht zerkauen!“, befahl sie dem großen, roten Drachen.
… und ich fange wie immer, wieder von vorne an: Der Januar ist weiß, genau wie das „i“, die „1“ und der Sonntag. Das Besondere am Januar sind noch ein paar eingesprenkelte Tupfen Grün und Rot, aber nur ganz fein.
Ich webe wieder Schals, erfreulicherweise eine Auftragsarbeit:
Ein wunderbar weicher, warmer Winterschal aus Chenille, und einer Schurwolle/Alpaka-Mischung
Und die kleine Geschichte von der Drachenfliege ist fertig geworden, allerdings auch viel länger als erwartet. Vermutlich werde ich sie verlinken, dann können sie alle am Stück lesen und müssen sich nicht mühsam durch die Fortsetzungen klicken. Viel Spaß!
Fortsetzung Die Drachenfliege
Die Menschen beschimpften ihn, allen voran der Bürgermeister. Sie wollten seine Feuerfontänen sehen. Mondraigur brachte aber nur noch kleine Flammen zustande, nicht größer als von einem Feuerzeug. Sie warfen mit Dreck und Steinen nach ihm, und die klirrende Kette scheuerte über seine Haut, sobald er sich bewegte und tiefer in die Höhle zurückweichen wollte. Mondraigur wurde sehr traurig. Wer genau hinsah, konnte sogar Tränen unter seinen Augen erkennen. Aber bei dem schlechten Licht in der Höhle, sah das kaum jemand. Allerdings ließen die Tränen Mondraigurs Feuer endgültig erlöschen. Nur noch kleine Rauchwölkchen kräuselten sich aus seinen Nasenlöchern, wie bei einem Räuchermännchen.
Der Bürgermeister ärgerte sich, dass der Drache nicht mehr so funktionierte, wie er das gerne gesehen hätte. Er brachte ihm noch mehr Wurst und Fleisch, obwohl er sich schon dachte, dass das nicht das richtige Drachenfutter war. Aber er hatte keine Ahnung davon, was ein Drache wirklich braucht. Und er konnte auch niemand fragen. Die meisten Drachenwissenschaftler waren genauso ausgestorben, wie die meisten Drachen.
Der Bürgermeister versuchte es mit Rinderhälften, Salatköpfen, Heu, Gras, Gemüsesuppe, Spaghetti, Fischstäbchen, Kartoffelbrei, Bananen und Zuckerwatte. Nur auf die Idee mit dem Schafvlies kam er nicht. Und Mondraigur weigerte sich auch nur das kleinste bisschen aus dem ganzen Angebot zu fressen. Ihm war so schon schlecht genug. Sein Magen knurrte laut und beängstigend. Und der Bürgermeister, der inzwischen extra einen Tierarzt und einen ehemaligen Nilpferdwärter aus einem Zoo hinzugezogen hatte, dachte schon Mondraigur würde solche bedrohlichen Geräusche machen.
Aber der große, rote Drache in seiner tiefen Höhle machte bald gar nichts mehr. Es war ihm egal, ob die Leute schimpften, weil sie sein Feuer sehen wollten, oder ob sie Steine nach ihm warfen, er schlief. Er würde solange schlafen, bis sein Herz aufhören würde zu schlagen, und bis er seinen letzten rauchenden Atemzug getan haben würde. Und wenn der Bürgermeister noch so besorgt stöhnte, Mondraigur kniff seine Augen zu. So konnte er nämlich diesem Elend entfliehen. Er schlief ein, er schnarchte ein wenig, und er träumte. Er träumte von einem fernen Drachenland, wo ganz viele Drachen lebten. Gefährliche und friedliche, große und kleine, geflügelte und welche mit sechs Beinen. Alle konnten Feuer spucken, manche davon sogar in Regenbogenfarben. Überhaupt machten die vielen Farben der Drachen diesen Traum so schön: Grün mit goldschimmernden Schuppen, Blau mit schwarzen Füßen und Flügeln, ein schwarz-roter Drache mit zwei Köpfen, ein blaurot gestreifter Drache, ein Braungelber mit Zackenband über Kopf und Rücken. Ein ziemlich dickes Exemplar war pink mit gelben Tupfen. Am Himmel kreisten riesengroße schwarzsilberne Drachen mit unzähligen dünnen Schwänzen, wie ein Tintenfisch Arme hat. Und hässliche lila Kerle mit langen gefährlichen Reißzähnen, mit denen man sich besser nicht auf einen Streit einließ.
Wenn es nach Mondraigur gegangen wäre, wäre er aus diesen Träumen nicht mehr aufgewacht. Im Traum spielte er mit den bunten Drachen, flog und jagte mit ihnen über den Himmel. Aber da drang ein Sirren in seine kleinen Ohren. Immer lauter, immer aufdringlicher kitzelte es in seinem Kopf und vertrieb selbst die hübscheste Drachendame in orange und weiß. Unwillig schüttelte Mondraigur seinen schweren Kopf. Er brummte, aber das feine Sirren blieb. Bevor der Drache nur ein Auge öffnete, prüfte er vorsichtig durch die Nase, was ihn da zurück in seine stinkende Höhle holen wollte. Außer dem Geruch von gammeligem Fleisch fiel ihm aber nichts auf. Auch mit einem Auge konnte Mondraigur noch nichts erkennen, erst als er wieder beide Augen geöffnet hatte, nahm der große Drache ein seltsames Flirren wahr. Ein Sirren und ein Flirren, ein schwaches Glitzern gar. Neugierig hob er den Kopf. Das Glitzern und Sirren flog vor ihm auf und nieder, landete schließlich auf einem Felsvorsprung und gab Mondraigur einen kurzen Moment Zeit ein kleines, geflügeltes Wesen zu betrachten: Vier Flügel, fein geädert, durchsichtig, wie dünnstes Glas. Einen großen , runden Kopf mit riesigen, halbkugelförmigen Augen, ein schlanker, sehr langer Leib und nur vorne drei Paar dünne Beine. Das ganze Tier schillerte selbst im Halbdunkel der Höhle grün-blau-golden-metallisch, wie die schönste Ritterrüstung, die Mondraigur jemals gesehen hatte.
… ein Sommer wie er früher immer war! – War er das wirklich? Bestimmt nicht in jedem Jahr. Ein Zitat hat mich in diesen verregneten, viel zu kalten letzten Wochen buchstäblich über Wasser gehalten, es soll von Napoleon stammen, als der sich schon vor zweihundert Jahren über das Wetter in Deutschland beklagte:
„Neun Monate Winter und dann drei Monate kein Sommer!“
Eine unterhaltsame Mischung – habe ich es genannt.
Mein neues Buch Lesestoff schlägt mit diesem Titel ganz bewusst eine Brücke vom erdachten, formulierten Wort, das ja aus einzelnen Lauten und für mich daher auch aus einzelnen Farben zusammengesetzt ist, zum gewebten, aus vielen bunten Fäden zusammengesetzten Bild oder eben Stoff. Durch die Synästhesie ist die Welt ein ganzes Stückchen bunter, so wie das Cover, kräftige Farben bunter Stoffballen, die ich im Stoffhaus Tippel fotografieren durfte. Die meisten Geschichten hinterlassen wieder ein Schmunzeln im Mundwinkel. Die Unsinn-Gedichte vielleicht sogar mehr. Gewürzt wird das Potpourri mit ernsthaften Gedichten, die aus dem nie veröffentlichten Buch „Lieblingslieder“ stammen. Falls die Titel irgendetwas in Ihnen zum Klingen bringen, so ist das gewünscht.
Als Buch ist es nicht mehr erhältlich, aber amazon hat es jetzt als ebook rausgebracht. Der heimliche Favorit meiner eigenen Bücher „Dachsheimat“ – die Chronik einer Dachsfamilie. Hierzu hat mich vor vielen Jahren Edgar Reitz‘ Fernseh-Chronik „Heimat“, inspiriert, wo es um ein fiktives Dorf im Hunsrück und seine Einwohner ging. Bei mir geht es um einen alten Dachsbau, in dessen (etwas erweiterten) Nachbarschaft wir leben. Dachse vor der Haustür, sozusagen. Und jetzt gibt es diese Tiere und ihre Probleme und Sorgen als ebook in der Kindle-Edition.
Ab Februar an fünf Tagen kostenloser Download möglich!
Was, keinen kindle ? – Dann musst Du den Roman halt im Computer lesen! 😯